Der Limerick aus der Silbenschmiede

Die Silbenschmiede ist eine Werkstatt für Gedichte, die auf Spielen mit Silben beruhen. Sie soll die geistige Kreativität und den Humor fördern.
Die Idee dazu hatte mein Kollege Dr. med. Günther Neumeyer aus Hollenstedt. Er hat mir die Sammlung der Werke geschickt, die in einer Werkstatt entstanden ist, die er mit Freunden und Bekannten unterhält. Er hat mir auch erlaubt, alle Gedichte hier zu veröffentlichen. Dafür danke ich ihm sehr herzlich.
Die Sammlung wird kontinuierlich erweitert.

 

Reimschema a-a-b-b-a,
das ideale Reimschema für Nonsenstexte.

Im klassischen Limerick sollte in der ersten Zeile eine Stadt- oder Ortsbezeichnung stehen. Aber das muss man nicht so ernst nehmen, wenn der Nonsens ausbricht.

Hier sind Beispiele:

Einer Nonne aus Aachen
verging bald das Lachen,
als die Äbtin sie rief,
weil mit Mönchen sie tief
verstrickt war in unkeusche Sachen. (D.W.)

Ein junger Mann aus Aalen,
der mogelte bei Wahlen.
Drum kam er in den Knast,
das hat ihm nicht gepasst.
Er wollte lieber zahlen. (D.W.)

Ein Pärchen aus Achern
wollt mit Rubeln schachern.
Der Zöllner, wütend jedoch,
warf sie prompt ins vergitterte Loch.
Sie wollen aber ihr Sach gern! (D.W.)

 

Lausebengel aus Altötting fluchten
über Kirchenregeln, die verruchten,
hetzten über Heuchelei
und angezettelt´ Meuchelei,
mit denen Mönche Tarnung suchten. (D.W.)

Diese war reich und von Adel
ihr Wesen durchaus ohne Tadel.
Doch wenn sie  mal träumte,
was sie versäumte,
dann wollte sie fort mit dem Radel. (I.C.)

Im Zoo sah man einige Affen
genüsslich die Zigarren paffen.
Ihr Wärter, Kuno von Stetten,
rauchte bevorzugt Zigaretten.
Die Affen hielten ihn für einen Laffen. (G.N.)

 

Der Zirkus–Seile–Akrobat
muss oben auf dem blanken Draht
Kunststücke zeigen
und sich verneigen
und das alles lustig akkurat. (G.N.)

Hat es der Alte erst einmal gewahrt,
was sich bei ihm so alles scharte
an Enten, Pirolen,
Krähen und Dohlen,
ärgert er sich, weil er nicht spart. (G.N.)

Wie es der Alte nur schafft
mit seiner nachlassenden Kraft
den Garten zu pflegen
und Kisten zu heben.
Der Alte hat immer noch Saft! (G.N.)

In einem beschaulichen Städtchen
eröffnete ein  älteres Mädchen
trotz wohlmeinender Ratschläge
abseits vom städtischen Hauptwege
ihr kleines Antiken-Lädchen. (G.N.)

Ein Herr in höheren Lebensjahren
wollte so gern noch mal Auto fahren.
Der Wagen schwankte hin und her,
behinderte den Straßenverkehr.
Der Polizei missfiel dieses Gebaren. (G.N.)

Mit dem alten Autokasten
wollte der Fahrer rasten
auf der Autobahn,
als ein Schutzmann kam,
um ihn gründlich abzutasten.

Ein Mönch aus Bad Aibling
aß besonders gern Saibling.
Drum machte er den Angelschein
und holte so sein Essen ein,
weil der Fisch an seiner Angel hing.

Wenn Herr Müller dort in Baden-Baden
hat mit dem Auto einen Schaden,
lacht er nicht, der arme Tropf,
denn mit seinem angebeulten Kopf
ist er ins Festspielhaus geladen. (D.W.)

 

Wer zum Festspielhaus nach Baden-Baden geht,
gerne an der Sektbar steht,
denn dort gibt´s  Brötchen mit Lachs.
die greift er sich, der freche Dachs,
bevor er nach der Muse fleht. (D.W.)

Wenn Banker sich als gute Hüter
der reichen Kunden Konto-Güter
trotz der Baisse gut bewähren
wird man sie mit Boni ehren.
Beruhigt sind dann rundum Gemüter. (G.N.)

Es  lebte in Hamburg ein Bänker,
der war ein ganz übeler Stänker.
der die Kunden verprellte
und piesackte Angestellte.
Sie wünschten ihn alle zum Henker! (G.N.)

Lasterhafte Jungs in Babenhausen
wollten ein Bank ausmausen,
doch sie waren nicht so helle,
ließen Fingerabdruck an der Stelle.
Jetzt dürfen sie vergittert schmausen. (D.W.)

Anfangs wollten es die Beiden
Möglichst lange noch vermneiden
wegen mancher Kleinigkeiten
und auch Ungereimtheiten
sich letztlich doch zu scheiden.

An der Berliner Mauer
lagen Vopos auf der Lauer.
Ihr Lauern war
sehr sonderbar
und oft von langer Dauer. (G.N.)

Er setzte das Geld wie beim Poker
auf einen angeblichen Joker.
Beim Börsenkrach
der Kurs gab nach.
gleich am Tag darauf flog er. (G.N.)

Ich kannte ein Mädchen aus Bremen,
das musste sich immerfort schämen.
Der Vater war Lehrer
und Geistes-Beschwörer,
der wollte die Ehefrau zähmen.

Ein Radler strampelt durch Cannstatt
und stöhnt: „So eine doofe Fahrstadt,
die Straßen sind mir zu eben,
ich will was erleben!“
Jetzt radelt er hoch nach Zermatt. (D.W.)

Wie groß ist das Entzücken,
wenn man beim munt´ren Klicken‘
mit mechanischem Geschick
und spirituellem Glück
in guten Endstand kann blicken.

Polizei stellt Fallen.
Das hat ihm gar nicht gefallen:
Es hat ihn getroffen.
Er war sehr betroffen.
er konnte nur noch lallen.

Die Geldanlagen in der Schweiz
bieten ganz besonderen Reiz
weil sie schon in diesem Leben
Bestätigungen geben
für hundsgemeinen Giere-Geiz. (G.N.)

Hin und her gerissen.
Belastet das Gewissen
durch die vielen Klagen
über miese Geldanlagen.
Kein sanftes Ruhekissen
(G.N.)

Bei Trockenheit verfällt der Bauer
ganz oft in eine tiefe Trauer.
Doch kommt vom Himmel  Wasser
dann wird der Boden nasser.
Das macht den Bauer wieder sauer! (G.N.)

Der Chef redete meistens lakonisch
und manchmal auch etwas komisch.
Doch zu brennende Firmenfragen
konnte er fast gar nichts sagen.
Das Team fand das beachtlich komisch. (G.N.)

Manche Denker schöpfen
aus uralten Töpfen
Gedanken von Männern
und großen Kennern
und deren genialen Köpfen. (G.N.)

Statt nur träge rumzusitzen
sollten Dicke besser flitzen;
schwimmen, joggen, rennen,
Kalo-Joule verbrennen.
Und dabei kräftig schwitzen. (G.N.)

Der Dieb den Geldschrank lang behämmert
bis es am Morgen früh schon dämmert
Die Raffgier lässt ihm keine Ruh,’
doch der Schrank bleibt eisern zu.
Da fühlt  der Dieb sich doch total belämmert. (G.N.)

Der Dieb zog an der Lasche
einer großen Einkaufstasche.
Da kam ihm  gelegen
die Börse entgegen.
Das war seine ständige Masche. (G.N.)

Zuerst haben sie nur gedudelt
und Melodien herunter genudelt
Ganz heftig gefeiert
und Schlager geleiert.
Zum Schluss den Tanzsaal besudelt. (G.N.)

Wenn Eltern einst verblichen sind
freu’n sich Kind und Kindeskind
an Konten und Devisen
und dass von diesen
ihnen möglichst wenig nur  entrinnt. (G.N.)

Bürger kämpfen mit Erbitterung
sowohl gegen die Vergitterung
von Städtezonen
wo Menschen wohnen
und deren Zersplitterung. (G.N.)

Wir waren gemeinsam der Meinung,
dass diese seltsame Erscheinung
in unseren Augen
konnte nur taugen
als totale Realitäts-Verneinung. (G.N.)

Laut krächzt mit Geheule
vom Walde her die Eule.
Dem Fuhrmann wird’s bange,
weil’s dauert so lange,
denn unruhig werden die Gäule. (G.N.)

Rund um den Marktplatz auf Säulen
saßen Athens kluge Eulen.
Plebejer in Nöten
wollten sie töten
und warfen nach ihnen mit Keulen. (G.N.)

So seltsam es auch scheint,
sie töteten ihren Feind
indem sie ihn erschlagen,
danach von dannen tragen.
Zum Schluss wurd’ er beweint. (G.N.)

Mit H-zwei-O-zwei wurde das Fell
des Pelzes der Dame sehr schön hell.
Sie hat sich nicht bedankt,
sondern den Färber belangt,
denn die Färbung ging ihr zu schnell. (G.N.)

Was dem einen im Fernsehen reicht
ist dem anderen hingegen vielleicht
viel zu banal
oft zu brutal
und überhaupt im Ganzen zu seicht. (G.N.)

Es war eine sehr lahme
und wenig tugendsame
Festveranstaltung
mit wenig Schwung
und alles nur für Reklame. (G.N.)

In den Filmen fliegen Fetzen
für manche zum Ergötzen.
Andere so was meiden
weil sie darunter leiden.
sich ekeln und auch entsetzen. (G.N.)

Ein Bursche rüpelt recht flapsig
und auch besonders tapsig
drängelt sich frech flapsig
mit lautem Schreien.
durch die Sitzreihen.
Das finden die Zuschauer klapsig. (G.N.)

Einst sah man Herrn von Hausen
blitzschnell mit dem Auto sausen.
Der Ortspolizist, der kam dahin.
Verwundert fragte der dann ihn:
„Was sollen denn solche Flausen?

Frei wollten sie denken,
sich niemals verrenken
vor Fürsten- Thronen.
Sich selbst nicht schonen
gemeinsam zum Ziele hinlenken. (G.N.)

Im Freimaurer – Leben
sollte man von Herzen geben.
Wenn das gemacht ist
und damit vollbracht ist,
kann der Maurer einen heben. (G.N.)

Ein Freimaurer von hohem Stande
stand an des Logenfestes Rande
und sehnte sich
dabei fast flehentlich
nach einem Orden am Bande. (G.N.)

Ein Bürger fuhr in die Stadt,
die ein großes Logenhaus hat.
Er stand vor der Tür,
da kamen her für
Freimaurer in vollem Ornat. (G.N.)

Sie lebten im Kloster durchaus asketisch,
doch riefen sie heftig und sehr frenetisch
ihre neue Lehre
diene der Ehre
des obersten Gottes wahr und prophetisch. (G.N.)

Es schlich sich abends ein Frettchen
über das schmale Gardinenbrettchen
bei mildlichtem Schimmer
ins dunkle Schlafzimmer.
Dort fiel’s dann ins Kinderbettchen. (G.N.)

Tief in des Mannes Brust
schlummert gefährliche Lust.-
Doch solchen Gedanken
gesetzt sind die Schranken.
Das verursacht erheblichen Frust. (G.N.)

Mit H-zwei-O-zwei wurde das Fell
des Pelzes der Dame sehr schön hell.
Sie hat sich nicht bedankt,
sondern den Färber belangt,
denn die Färbung ging ihr zu schnell. (G.N.)

So seltsam es auch scheint,
sie töteten ihren Feind
indem sie ihn erschlagen,
danach von dannen tragen.
Zum Schluss wurd’ er beweint. (G.N.)

Sie waren zusammen gekommen
und hatten Gedanken gesponnen
mit sich allein
bei Kerzenschein
hatten sich viel vorgenommen. (G.N.)

In dem uralten Gehäuse
lebten zig-hundert Mäuse
und Würmer mit langen
Borsten und Schlangen
Kakerlaken und Läuse. (G.N.)

Was soll denn das Gekritzel
auf dem Papier-Geschnitzel?
Du denkst es wär’ Kunst,
doch nur blauer Dunst
und nichts als ödes Gewitzel. (G.N.)

Bei festlich – geselligen Gelagen
wurde Braten mit großem Behagen
mit viel Rotwein genossen
und mit Wodka begossen.
Das verrenkte danach  völlig den Magen. (G.N.)

Vom großen Glück hat er gesponnen
von Gütern, die er würde bekommen.
Das Schicksal war gemein
und richtete es so ein,
dass alles war wieder zerronnen.  (G.N.)                                     

 Man sah einst auf Haiti
einen sehr edlen Wapiti
nicht in Natur
sondern nur
an einem Hauswand-Grafitti. (G.N.)

Wenn Hähne die Flügel spreizen
und mit Lautkrähen nicht geizen
sind sie auf der Spur
ihrer hähnischen Natur
um damit die Hennen zu reizen. (G.N.)

Ein Mann aus Hamburg an die Donau kam,
er spürte keine anerzog´ne Scham,
drum pieselte er ins blaue Wasser,
die Enten wurden dadurch nasser,
doch wen kümmert dieser Kram? (D.W.)

Wer sich will ein Haus erbauen,
der sollte achtsam schauen,
dass nicht freche Diebe
dem eigenen Haus zuliebe
sich Steine und Mörtel klauen. (G.N.)

Einst sah man Herrn von Hausen
blitzschnell mit dem Auto sausen.
Der Ortspolizist, dar kam dahin.
Verwundert fragte der dann ihn:
„Was sollen denn solche Flausen? (G.N.)

Es bedarf meistens der Überlegung
woher man das Geld der Verpflegung
für  die Hirsche in den Wäldern
und die Rehe auf den Feldern
im Winter bekommt zur Hegung. (G.N.)

Meine besonders geschätzte Inge,
wenn es nach meinem Empfinden ginge
wäre ich darauf versessen
und würde es niemals vergessen
zu bringen dir meine schönsten Dinge. (G.N.)

Eines Lusthauses harscher Inhaber
bestrafte einen Damen-Liebhaber
der sie partout heiraten wollte,
was  er lieber nicht tun sollte.
Den hängte er an einen Kandelaber. (G.N.)

Uns sei sie noch so fein gesponnen
die Intrige wird alsbald verkommen,
denn geklautes Glück
bringt Unheil zurück
und ist alsbald wieder zerronnen. (G.N.)

Der von Enkeln beauftragte Archivar
begutachtet der Großmutters Inventar
Nach mehreren Tagen
hört man ihn sagen:
„Ersparen Sie mit bitte den Kommentar“. (G.N.)

Der Kabarettist sprach sehr lakonisch
und mokierte sich äußerst ironisch
mit herber Kritik
an der Weltpolitik,
Zuschauer fanden das sehr komisch. (G.N.)

Der Kammerherr nimmt zum Schluss
die Kammerzofe für den Genuss
mit sich auf das Zimmer,
wo sie dann wie immer
mit ihm ins Bett gehn muss. (G.N.)

Eines Lustbordelles Inhaber
bestrafte einen Damen Liebhaber
der sie partout heiraten wollte,
was  er lieber nicht tun sollte.‘
Den hängte er an einen Kandelaber. (G.N.)

Es ist doch nicht zu fassen,
re kann es einfach nicht lassen.
Trotz naher Verjährung
seiner Bewährung
greift er erneut in die Kassen. (G.N.)

Ohne großes Hasten
sprang er frei von Lasten
munter und frisch
vom Frühstückstisch
in seinen Schlaf-Kasten. (G.N.)

Bei rheumakranken Kindern
sollte man Schmerzen lindern
mit Massagen und Spritzen,
Übung und Schwitzen,
um Beschwerden zu vermindern. (G.N.)

Auf den großen Kirchentagen
hört man meist viel Hehres sagen
zu den vielen Frommen
die von weit gekommen,
ermattet auch auf Wiesen lagen.

Es sagte einst zum Herrn der Knappe
dass ihn gebissen hätte sein Rappe.
Nach langem Hin und Her
und am Ende der Beschwer
sprach der Herr: „Halt doch die Klappe! (G.N.)

Einst stand mal ein alter Knabe
gestützt auf seinem Eichenstabe
tief in Gedanken
auf den Rundplanken
vor seinem künftigen Grabe. (G.N.)

Einst fuhr ein alter Knaster
mit seinem baufälligen Laster
über Straßenbrücken
mit Pflasterlücken.
Dort kam’s zum Desaster. (G.N.)

Lasst die Maid aus Köln am Rhein
doch in die laute Disco rein!
Da kann sie Kölsch erlernen in dem Krach,
das dröhnt bis unters heiße Dach.
Das findet sie besonders fein! (D.W.)

 

Wenn sie das Kölsch dann auch noch trinkt,
ihr Gleichgewicht im Rhythmus schwingt.
Sie tappst mit Schlenker in die Gosse,
baggert an die großen Bosse,
wenn sie um die Fassung ringt. (D.W.)

Es ist doch wirklich sagenhaft,
was der Heber alles schafft
mit den Energie-Korpuskeln
in seinen dicken Muskeln
und alles ganz aus eig´ner Kraft.

Es fehlen einem Kranken
sehr häufig die Gedanken
die noch vor Jahren
frisch in ihm waren.
Die Krankheit setzt Schranken. (G.N.)

Statt auf dem Ross zu stolzieren
oder im Stadtpark zu spazieren
mussten sie singend
mit Marschmusik klingend
in den Krieg rein marschieren. (G.N.)

Geboren wurd’ er auf der Krim
beim Stamme der Nimm.
Was er konnte erhaschen
das klaute er aus den Taschen.
So arg war er und sehr schlimm. (G.N.)

Manche moderne Kunst
erfreut der Reichen Gunst.
Will man etwas gelten
in den Künstlerwelten
schafft man blauen Dunst. (G.N.)

Ein Landwirt auf dem Feld
hat einstens festgestellt,
dass trotz guter Düngung
und bester Anbau-Verjüngung
am Ende fehlt permanent Geld. (G.N.)

Des Damenrockes weite Länge
erzeugt anlässlich einer Raumesenge
trotz des Versuchs der Raffung
und einer Freischritt-Schaffung
beängstigendes Zwangsgedränge. (G.N.)

Hast du im Leben vielleicht
alles  Erwünschte erreicht?
Was hast du gespeichert?
Hat es dich bereichert?
Keiner ist da, der das vergleicht! (G.N.)

Es ist doch völlig unumgänglich
dass ein Urteil „Lebenslänglich“
dem Delinquenten Angst bereitet
und ihn lebenslang begleitet
denn es erscheint ihm bänglich-länglich. (G.N.)

Die Wirtin mit Schrecken erfasst
dass ihr liebenswürdiger Gast
mit leerem Portmonee
und tiefem  Lebensweh
nun baumelt am Ast. (G.N.)

Aus einem jungen Liebespaar
wird meist ein festes Ehepaar
Oft schon nach einem Jahr
wird daraus ganz klar
ein Elternpaar mit Kinderschar.

Ein sehr bemühter Liedermacher
wollte gern den großen Kracher
für den Fernsehauftritt haben,
doch es fehlte ihm an Gaben,
das Liedchen wurde merklich flacher. (G.N.)

Wenn ein arger Liederjahn
mit dem geklauten Aeroplan
rollt in großer Hatz
übern Flugzeugplatz
meint er, es sei die Autobahn. (G.N.)

Einst sah man am Ufer des Niger
einen auffällig gestreiften Liger.
Dieses Erlebnis
war das Ergebnis
der Mischung aus Löwe und Tiger. (G.N.)

Da waren mal so deftige Luden,
die sah man, wie sie Festbuden
ganz rasch abbauten
und einfach i klauten
indem sie die Buden verluden. (G.N.)

Dieses verflixte Luder,
nennt sich öffentlich Bruder
des Kirchenkreises.
Doch jeder weis es
damit treibt er nur Schindluder. (H.H.)

Eines Lust-Bordelles Inhaber
bestrafte einen Damen-Liebhaber
der sie partout heiraten wollte,
was  er lieber nicht tun sollte.
Den hängte er an einen Kandelaber. (D.E.)

Mit Luthers Thesen – Exempeln
wollte er in den Kirchen – Tempeln
dem Papste entgegen
und ohne den Segen
den maroden Glauben umkrempeln. (H.H.)

In abgrundtief dunkelen Nächten
Schicksalsfäden sich verflechten,
sorgsam bereitet
und ständig begleitet
von engelhaft – geistigen Mächten(G.N.)

Anlässlich der Mafiosi-Feste
trägt man schusssichere Weste.
Man kann ja nicht ahnen,
was die alles planen.
Vorsicht ist immer das Beste. (G.N.)

Wenn sich spanische Massen
in ihrer Städte engen Gassen
beim Stiere-Treiben
öfter selbst entleiben,
so ist das nicht richtig zu fassen. (G.N.)

Man freut sich über die Massen
die in die Arena reinpassen.
der Vorstand ist froh,
das Team ebenso
über die schön  vollen Kassen. (G.N.)

Als sie bauten die große Mauer
waren Mongolen heftig sauer.
Erst guckten sie zu,
blieben in  Ruh’
und legten sich erstmal auf Lauer. (G.N.)

Frau Wirtin kannte mal einen Maurer,
der war im Grund ein Weib-Auflaurer,
der Frauen anlachte
und sie derb anmachte.
Die Männer wurden Mal für Mal saurer. (G.N.)

Wenn gefangene Menschenaffen 
in ihrem Käfig Zigaretten paffen,
denkt man, dass sie wollen,
was sie lieber nicht sollen
es wie Menschen-Raucher schaffen. (G.N.)

Sie bedeckte die wohl gerundeten Glieder
mit einem sehr weiten Samt-Mieder,
um zu verhüllen
die Körperfüllen.
als sie auf der Bühne sang Lieder. (G.N.)

Die Kämpfe des Aufstands waren erbittert
Die Aufständischen waren zu sehr zersplittert.
Ohne taktische Ahnung
und strategische Planung
sind sie in die Misere geschlittert. (G.N.)

Die Bedürftigen täglich erflehten,
gefördert durch dauerndes Beten,
sowohl mit Bitt – Gesängen
als auch mit Zimbel- Klängen
den Zufluss von hilfreichen Moneten. (G.N.)

Wenn die Leut´ aus München
ihre alten Räume tünchen,
lacht bei Obi jede Kasse
weil die Bayern in der Masse
ihre Wände lynchen. (D.W.)

Wenn die Muslima unbegleitet
und ohne Burka gekleidet
zur Einkaufkasse geht,
wo grade Jussuf Ali steht,
sich  des Muslims Auge weitet. (G.N.)

Der Wind weht kalt aus Nord-Osten
und rüttelt an des Hauses Pfosten.
Wir bleiben gemütlich im   Zimmer.
um im warmen Abendschimmer
einen sehr steifen Rumgrog zu kosten. (G.N.)

Ein Altländer Obstanbauer
verfiel in abgründtiefe .Trauer,
weil trotz guter Pflege
und bester Sprossen – Hege
die Äpfel waren immer noch sauer. (G.N.)

Sie hatte im Kopf nur noch Flausen
und obendrein heftiges Ohrensausen.
Drum brauchte sie oft,
meist ganz unverhofft
öfter mal einige Atempausen. (G.N.)

Beim Ausbau vom Panamakanal
war es den Bauherrn völlig egal,
wie ihre Bauarteiter darben,
unter Qualen verstarben
durch Hunger und Hitze in Fieberqual. (G.N.)

Das könnte Ihnen wohl so passen,
mich unsittlich anzufassen!
Ich bin fromm erzogen
und Ihnen nicht gewogen!
Sie sollten das lieber unterlassen! (G.N.)

Man sollte nicht nur mit Vertrauen
langfristig Partnerschaften bauen.
was die dann einstens trieben,
und wo das Geld geblieben,
wird man leider erst später schauen. (G.N.)

Das streng verbohrte Patronat
im Schweizer Schülerinternat
bildete sich ein
vorbildlich zu sein,
entließ so manchen Psychopath. (G.N.)

Es war schon augenscheinlich,
dass ihm der Vorgang war peinlich,
weil vor dem Gerichte
die ganze Geschichte
stellte sich raus als sehr kleinlich. (G.N.)

Das mörderische Geld-Erraffen
der Päpste und auch der Pfaffen
fiel am Ende
in die Hände
der katholikalen Börsenlaffen. (G.N.)

Der Redner redete bombastisch,
dabei oft auch sehr sarkastisch.
Die Hörer ganz hingerissen
von seinem großen Wissen
fanden das recht phantastisch. (G.N.)

Die Polizei stellte ihm Fallen.
Das hat ihm gar nicht gefallen.
Es hat ihn betroffen.
Er war sehr besoffen.
Er konnte dann nur noch lallen. (G.N.)

Die Frau war stets überaus reinlich.
Der Ehemann empfand das als kleinlich.
Wollte er Ruhe,
putzte sie Schuhe.
Da wurd’ es ihm langsam zu peinlich. (G.N.)

In der langen Alle mit den Pappeln
hört man Reiter mit Pferden trappeln.
Trotz Hufeklappern
die Reiter plappern
und reiten weiter munter beim Sabbeln. (G.N.)

Die Roggenbrot-Scheibe mit Mett
lag auf dem hölzernen Brett
auf dem Tisch noch um vier
zwischen Ascher und Bier
glitzernd im Licht voller Fett. (G.N.)

Im Palast saß einst ein Scholast,
wo er als des Kurfürsten Gast
trotz mancher Ahnung
und innerer Ermahnung
bis zum frühen Morgen geprasst. (G.N.)

Vertreter der frühen Scholastik
verkündeten mit voller Drastik
das ewige Sein
in Höllenpein,
und das mit viel Phantastik. (G.N.)

Manche Denker schöpfen
Wissen aus uralten Töpfen,
Gedanken alter Könner
und and’rer großer Männer
mit recht genialen Köpfen. (G.N.)

Wie gewohnt das Sonntags-Geläute.
Die Pfarrer warten auf ihre Leute,
vor allem auf die Frommen,
die zum Gottesdienst kommen,
seit jeher und wohl auch heute. (G.N.)

Was soll das viele Rummeln
und das heimliche Fummeln
in Ecken und Nischen
und unter den Tischen.
So kann man nicht gut schummeln. (G.N.)

Vor dem Kampf im Sportpark
aß er einen großen Topf Quark
Für die Zubereitung
sorgte die  Begleitung.
Dann fühlte er sich extrem stark. (G.N.)

Es tönten die kernigsten Sprüche
aus dieser Politiker – Küche
über  Alimentationen
und auch Korruptionen.
Zurück blieben nur die Gerüche. (G.N.)

Ein Mann fährt durch Stuttgart,
im Arm seine Frau harrt.
Doch er fährt weiter nach Wangen,
wirft sie dort zu den Schlangen.
Das war eine Grabfahrt. (D.W.)

Morgens trinkt sie ihren Tee,
dann tut ihr der Magen weh.
Mittags kommt’s zum fiesen
unbeherrschbar Dauerniesen.
Abends schmerzt der große Zeh. (G.N.)

Man kann leicht mal einen Termin verschwitzen
infolge zu lang ausgedehntem Computer-Sitzen.
Man wird dann erkennen
jetzt gilt es zu rennen
und  wird dann in Eile zum Omnibus flitzen. (G.N.)

Die Hausfrau wollte den Topfen
in die Backröhre stopfen.
Mit vergnügtem Sinn
schob sie den Kuchen rin.
Da begann der Kuchen zu klopfen. (G.N.)

Um das Leiden zu versäumen
kann man leicht in bunten Träumen
in Plastiktüte friedlich schlafen
hinüber in den Himmelshafen
mit seinen weiten Weltenräumen. (G.N.)

In Münchner Bierfest–Hallen
Trinker öfter schwankend fallen
über die Tische und Bänke
in der Bierdunst-Schänke
und schließlich nur noch lallen. (G.N.)

Ich möchte sehr gern mal ohne zu eilen
auf einem Holzsteg am Ufer verweilen
und dort zur Hege
und auch zur Pflege
an die Teichvögel das Futter verteilen. (G.N.)

Zum Schutz vor möglichen Unfällen
schuf man ein Gatter mit Gestellen.
Die waren gelegen
an den Uferstegen
der berühmten heiligen Quellen. (G.N.)

Es würde mich ungemein  genieren
könnt’ ich nicht mehr so urinieren
ganz ohne Qual
im Bogenstrahl
und ohne  den Schwung  zu verlieren. (G.N.)

Der Papst im Vatikan
weilte oft im Lateran,
wo er ganz im Stillen
sich den Mund tat füllen
mit Niederegger-Marzipan. (G.N.)

Auf dem Schiffe der Verbannten
warf man sie auf die Spanten
Dann von Bord
einfach fort
über die Reelings-Kanten. (G.N.)

Es war mal ein Mann, der tickte
vergleichbar fast wie Verrückte.
Im Liegen oder Stehen,
man konnte  es sehen,
wie er allmählich verlimmerickte(G.N.)

Als Folge des Kunden-Gezeters
wegen des Fehl–Zentimeters
riss am Kauforte
trotz mahnender Worte
die Geduld des Vertreters. (G.N.)

Die demokratischen Wahlen
bereiten  Parteien oft  Qualen
mal wegen Themenfeldern,
mal wegen Wahlkampfgeldern.
Sie müssen alles  bezahlen. (G.N.)

Als unerträglich galten
Weiber, die sehr viel schalten.
Trotz aller Müh’
konnte man sie
nicht davon abhalten. (G.N.)

Wenn die Wölfe Schafe beißen
und sie auseinander reißen,
Hirten sehr verärgert werden
als Betreuer ihrer Herden
und Wölfe dann die Mörder heißen. (G.N.)

Trotz der warnenden Kritikaster
segelte der alte Dreimaster
bei Weststurm und Regen
dem fernen Ziele entgegen.
Das alles nur wegen dem Zaster. (G.N.)

Mit seinem magischen Zaubereffekt
hat der Meister die Menschen erschreckt,
als er nach der Zersägung,
ohne jegliche Regung
die zierliche Jungfrau versteckt. (G.N.)

Im Herbst, da fliegt der kleine Zeisig
aus dem Gebüsch mit dichtem Reisig
sich zu verändern
zu südlichen Ländern,
denn hier wird es ihm bald zu eisig. (G.N.)

Was du einmal besessen,
von Zinsen nun aufgefressen.
Fällt es auch schwer,
es hilft gar nichts mehr:
Du musst das einfach vergessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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