Nachtgedanken

(Siehe auch „Wenn der Tod uns ohne Vorbereitung hetzt„)

Herr, der Tag war schwer!
Es ist ein Mensch bei uns gestorben,
dessen Tod wir nicht erwartet haben.
Sein Antlitz war gelöst und unverdorben,
er schien sich an dem Schlaf zu laben.

Wir alle waren sehr erschrocken!
Der jähe Blitz des Schreckens stach
in uns´re Mittagspause grell,
weil so unvermutet Ruhe brach.
Des Todes Licht schien hell!

Wir brauchen Deine Hilfe!
Wie sollen wir den Plan verstehen,
der diese Last ertragen lässt?
Wir möchten den Gedanken sehen,
der dieses Schicksal presst.

Schütze dieses Menschen Seele!
Nimm sie gnädig auf und leite
ihren Weg auf dauerhafter Bahn,
und gib ihr Segen an die Seite
auf des Lebensflusses hellem Kahn.

Gib uns Kraft für unser Tun!
Und schenk uns Mut und stets Vertrauen,
dass wir durch unser Leben stärker werden
und vermehrt auf unser´n Glauben bauen,
wie wir mit Schutz geführt sind hier auf Erden.

Wir sind dankbar für den Tag!
Unser Wachstum kommt ja nur durch Leid!
Doch wir sind von Menschen stets begleitet,
die gerade in der Schreckens-Schwierigkeit
deine Hand an uns´re Seite hingeleitet.

 

Dieses Gedicht habe ich im Almanach deutschsprachiger Schriftstellerärzte 2011 veröffentlicht.

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