Wasser, Feuer, Licht, Luft und Erde (Sonette)

Wasser, Feuer, Licht und Luft und Erde

5 Sonette

Wasser ist der Quell des Lebens, ohne Wasser dörrt ein Wesen aus.
Wir lechzen nach dem Nass so wie wir Luft zum Atmen brauchen.
Wenn wir in bizarren Riffen nach den bunten Fischen tauchen,
öffnet sich des Lebens prächt´ge Fülle vor uns wie ein Sommerstrauß.

Wer an die Quelle seines Lebens will, muss gegen alle Ströme schwimmen.
Und doch ist uns´res Lebens Fluss nach vorn gerichtet, nicht bekannt.
Erst rückwärts sehen wir, wie uns das Leben auf den festen Weg gebannt.
In Verzweiflung hilft uns die Gewissheit stets: Am Ende wird mein Leben stimmen.

Fließend weist uns Wasser die Gesetze uns´res Lebens:
Wenn es verweilt, verfault es, trägt der Keime böse Kraft,
die Stillstand, Krankheit, Hass, Zerstörung schafft.

Drum sei das Ziel, das Wesen uns´res steten Strebens,
dem Werden seinen Fluss und Weg getrost zu lassen,
dann dürfen wir am Ende dankbar Seelenreichtum fassen.

 

Feuer einst aus den Vulkanen glutvoll und verderbend schoss.
Im Wasser ist die Lava bald erloschen und verdichtet
und hat grüne Wiesen, Tiere, Menschen rasch vernichtet
und das Land bedeckt, versiegelt wie ein ew´ges Schloss.

Doch das Leben drängt durch jede Sperre kraftvoll, unbeirrt
und schickt das zarte Grün durch aschegrauen Spalt ans Licht,
Feuerenergie in feinen Adern langsam durch die Lava bricht,
bevor die Rebe trägt und Feuer in den Trauben Labsal wird.

Feuer schenkt die Kraft uns und die Pflicht, sie so zu nützen,
dass die Energie zum Segen dieser ganzen Erde dient,
sonst werden Boden, Weltall, Wasser mit dem Tod vermint.

Lasst uns des Feuers Zauber mit vereintem Willen schützen,
mit ihm Häuser heizen, Wasser kochen, Strom erzeugen,
denn vor Naturgewalten müssen wir uns ehrvoll beugen.

Es werde Licht! – So fing einst dieses Weltall an,
nachdem das Feuer glühend dieses Kind entließ
und kraftvoll seine Flammen in die Lüfte stieß.
Das Licht entströmt und zieht uns in den Bann.

Vom Frühjahr in den Winter, vom Morgen in die Nacht,
vom ersten Augenschlag bis zu dem letzten Blick
durchdringt die Menschen Licht als ihr Geschick
und zeigt im Sonnenglanz und Kerker seine Macht.

Licht ist Leben! Niemals dürfen wir den Wert negieren.
Selbst bizarre Lebewesen in dem dunklen Meer
locken mit Photonen sich den richt´gen Partner her.

Wo viel Schatten uns bedrückt, muss viel Licht regieren.
Das ist der Trost im Dunkel, auch an meines Lebens Ende,
wenn ich im Übergang den Blick zum ew´gen Lichte wende.

 

Luft zum Atmen, Hören, Schweigen, Fliegen –
wir brauchen sie, auch ohne uns bewusst zu sein.
Die Kälte peinigt meine Haut oder kühlt den Wein.
Luft muss sauber sein, sonst kann kein Leben siegen.

Luft am See und im Gebirge, über Wäldern, Wiesen,
fegt die Seele rein und lässt uns rasch gesunden,
heilt von innen, schafft uns angenehme Stunden
und lässt uns voll Genuss die Augen schließen.

Wenn ich einen Menschen nicht mehr riechen kann,
ist zwischen ihm und mir die Luft vergiftet,
weil gemeinsam Atmen nicht mehr Frieden stiftet.

Was mir die Luft zum Atmen, Reden, Leben nimmt,
bedroht die Seele und den Körper mit Gefahr.
Wohl dem, der sorglos atmen kann das ganze Jahr!

 

Erde ist die Basis für die Menschen, viele Wesen,
bietet Stütze, Reichtum, Hölle, Paradies und Leben.
Je nach dem, wem wir den geist´gen Vorrang geben,
können alle hier in Frieden wohnen und genesen.

Erde in der Hand ist Heimat vielen, Schmutz für and´re.
Kultiviert birgt sie uns Nahrungsfülle, Lebensraum
für Rosen, Schlangen, Füchse und den Tannenbaum.
Wichtig ist, dass ganz bewusst ich auf der Erde wand´re.

Lasst uns diese Erde schützen, denn wir haben keine zweite!
Frieden dringend schaffen ist das Mittel zu dem hohen Ziel,
Natur und Menschen achten, pflegen wäre da schon viel.

Feuer, Wasser, Licht und Luft und Erde sind in Weltallweite
eine Lebenseinheit schon seit vielen Jahren.
Helft, dass wir dereinst zu ihrer Rettung waren.

 

Copyright Dr. Dietrich Weller

Ein Beitrag zum Thema „Die Elemente“ beim BDSÄ-Kongress 2009 in Mosbach

 

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