Hilfreiche Texte: Die verschiedenen Sichtweisen

Die verschiedenen Sichtweisen

Nehmen wir einmal an, Sie hätten Probleme mit den Augen und suchen deswegen einen Augenarzt auf. Nachdem er sich kurz Ihre Beschwerden angehört hat, nimmt er seine Brille ab und reicht sie Ihnen.

„Setzen Sie sie mal auf,“ sagt er. „Ich habe diese Brille jetzt zehn Jahre getragen, und sie hat mir wirklich geholfen. Ich habe zu Hause noch einen Ersatz; Sie können diese haben.“

Also setzen Sie sie auf, aber das macht alles nur noch schlimmer.

„Das ist furchtbar!“, rufen Sie aus. „Ich kann überhaupt nichts sehen.“

„Woran fehlt es denn?“, fragt er. „Bei mir funktioniert es prima. Geben Sie sich ein bisschen mehr Mühe.“

„Tue ich ja schon!“, beharren Sie. „Alles ist ganz verschwommen.“

Was ist eigentlich los mit Ihnen? Denken Sie positiv!“

Okay, ich habe positiv Null-Sicht!“

„Junge, Junge, Sie sind aber ganz schön undankbar!“, spottet er. „Nachdem ich so viel für Sie getan habe!“

Wie groß ist die Chance, dass Sie diesen Augenarzt noch einmal konsultieren würden?

 

aus Stephen R. Covey: Die sieben Wege zur Effektivität, Campus-Verlag

Diese Parabel ist eines der besten Beispiele dafür, dass Sichtweisen und Wahrnehmungsfilter, die jeder von uns hat, nicht auf jeden Menschen passen, auch nicht, wenn sie aufgezwungen werden. Das gilt für alle Lebens- und Glaubensbereiche.

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