Schwäbische Anatomie

Beitrag für die Lesung „Ernste Heiterkeit“ beim Jahreskongress des BDSÄ
in Leonberg, Juni 2011

Ich habe den schwäbischen Teil vorgetragen, und ein Kollege aus Mecklenburg-Vorpommern las absatzweise die Übersetzung.

Eine schwäbische Kurzvorlesung mit Übersetzung

Also Leut´, hörat amôl her. I muss euch was aus meiner Praxis verzehla. Ônd weil mir Schwaba ällas kennet bloß koi Hochdeutsch, han i mir an Ibersetzer mitbrocht. Der kommt von do oba ra, wo mr sehr deitlich od sauber schwätzt. Ond er hôt au nô den Vordeil, dass ´r Medizin studiert hôt ônd des varstoht, was i eich verzehl. Also, liebe Kolleginnen und Kollegen, hört bitte einmal her. Ich muss euch etwas aus meiner Praxis berichten. Und weil wir Schwaben ja bekanntlich alles können – nur kein Hochdeutsch, habe ich mir einen Übersetzer mitgebracht. Er kommt aus Norddeutschland, wo man sehr deutlich und reines Hochdeutsch spricht. Und er hat auch noch den Vorteil, dass er Medizin studiert hat und das versteht, was ich berichten will.
So, also en mai Praxis kommt a Mô, so ebbes om die vierzich, a weng blass ôm d´Nas und mit amma zemlicha Rantza. Des isch so oiner, der den schwäbischa Wahlschbruch hat: „Lieber me essa als zwenig drenka.“ So, also in meine Praxis kommt ein Mann, der etwa 40 Jahre alt ist, ein bisschen blass um die Nase ist und eine ziemliche Adipositas mitbringt. Das ist ein Patient, der dem schwäbischen Wahlspruch huldigt: Lieber mehr essen als zu wenig zu trinken.
Nachdem er mir an Batsch gebba hôt und i gsagt han, er soll sich nâhocka, bleibt er standa od sait: „Noi Herr Dokter, i will glei saga, was me plôgt.„Ja, was denn?“, frog i ehn? Nachdem er mich mit Handschlag begrüßt und ich ihm einen Sitzplatz angeboten hatte, bleibt er stehen und sagt: „Nein, Herr Doktor, ich will gleich sagen, was mich plagt!“ – „Ja, was denn?“, frage ich.

 

„Wisset se, do oba an meim Fuas tuts seit a paar Dag so weh, eigentlich saumäßig weh. Kennet se da nix mache?Also sag i zo eam: „Na ziat se mal da Schuh aus, nô guck i mir den Fuß amôl a!“ „Wissen Sie, da oben an meinem Fuß schmerzt es mich seit ein paar Tagen sehr stark. Können Sie da nichts machen?“Also sage ich zu ihm: „Dann ziehen Sie mal den Schuh aus, dann schaue ich mir den Fuß an!“
Ond i wart, dass er sain Stiefel ronter tuat. Aber er sagt: Noi, sisch a bissle weiter oba! S´tuat ao weh beim Nabicka! Und ich warte, dass er seinen Stiefel auszieht. Aber er sagt: „Nein, es ist ein bisschen höher! Es schmerzt auch beim Bücken!“
Also lang nach saim Hosaaufschlag und lupf en hoch, weil i gucka will, was er da hôt.Da zieht der Dubbel d´Hos weg und sagt: „Noi, no weiter oba!“ Also greife ich nach seinem Hosenaufschlag und hebe ihn an, weil ich sehen will, was er da hat.Da zieht der komische Typ die Hose weg und sagt: „Nein, noch weiter oben!“
Da ben e scho a weng konsterniert gwäh, ha was moint denn der? Ônd lehn me ganz commod zrick in maim Sessel: „Ha, nô zaiget se mr´doch amôl, wo´s weh tuat!” Da war ich schon ziemlich verblüfft: Nanu, was meint denn dieser Patient? Und ich lehnte mich bequem in meinen Sessel zurück. „Gut, dann zeigen Sie mir doch mal, wo es schmerzt!“
Od jetzt stellet euch des amôl vor: Da lesst der Kerle oifach sai Hôs nonder ônd ao no sai Onderhôs- Ond nô dreht er sich rom, streckt mir sein Allmachtshendra entgega ond zieht mit saine Hend die Arschbacka ausanander, bickt sich ônd sagt: „Da tuats´weh! Kennet se´s sea?“ Und jetzt stellt euch das mal vor: Dieser Mann lässt einfach seine Hose runter und auch noch seine Unterhose! Und dann dreht er sich um, streckt mir sein überdimensionales Gesäß entgegen, zieht mit seinen Händen die Gesäßbacken auseinander, bückt sich und sagt: „Da schmerzt es! Können Sie es sehen?“
Ja, sapperlott, denk i, ja des kann i mr´lebhaft vorstella, dass des saumäßich weh tuat. Wisset ´r, was der da ôba an saim Fuß g´het hat? Ja, sapperlott, denke ich, ja, das kann ich mir vorstellen, dass das sehr stark schmerzt. Wisst ihr, was der Patient da oben an seinem Fuß hatte?
An riesa Hämoridda-Bobbel! Einen riesigen Hämorrhoidalknoten!
So, ond jetzt lerned ihr aô nô was: Em Schwäbischa gôt der Fuß vom großa Zaia bis zom Hendra nuff! Ônd da dra han i net denkt, obwohl i an echter Schwôb ben! I ben halt durchs Medizinstudium a bissle versaut worda. So, und jetzt lernt ihr auch noch etwas: Im Schwäbischen geht der Fuß vom Großzeh bis zur Analfalte. Und daran hatte ich nicht gedacht, obwohl ich ein echter Schwabe bin. Ich bin halt durch das Medizinstudium ein bisschen verdorben worden.
Aber ihr wisset des jetzt, falls eich amôl so ebbas en ´ra schäbischa Praxis bassiert. Aber ihr wisst das jetzt, falls euch einmal so etwas in einer schwäbischen Praxis passiert.

Copyright Dr. Dietrich Weller

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Erinnerungen an Opa

Dietrich und OpaNeulich schenkte mir meine Mutter ein altes Bild, das sie einer Kiste gefunden hat. Es zeigt ihren Vater mit mir auf dem Arm an der Eingangstür zu seiner Eisenwarenhandlung. Ich drehe mich etwas argwöhnisch und neugierig um zu einem als Eisbär verkleideten Mann, der mit bleckend weißem und weit aufgerissenem Gebiss neben uns steht. Ich war offensichtlich bereit, mich rasch Schutz suchend wieder zu meinem Opa hinzuwenden, falls der Bär gefährlich wird. So ganz geheuer war mir wohl nicht.

Mein Opa steht da im dunklen Anzug mit Weste und Krawatte, ganz der seriöse Geschäftsmann, die schwarzen Haare an den Seiten hoch rasiert, die restlichen Haare glatt und glänzend nach hinten frisiert. Und da ist heute noch der gütige Blick durch die randlose Brille auf mich, – dieses warme Lächeln, das ein bisschen Stolz und ganz viel Liebe ausstrahlt und in diesem Moment auch sehr viel Sicherheit.

Auf der Rückseite des Bildes hat mein Opa mit seiner klaren Schrift geschrieben: „Meinem lieben Enkel zur Erinnerung an den Weihnachtsmarkt 1950 in Herrenberg. Der Opa am 05.12.1950.“ – Damals war ich schon fast vier Jahre alt!

Ich erinnere mich nicht mehr an diesen Tag, aber zwei andere Erlebnisse sind mir noch gut im Gedächtnis aus der kurzen Zeit, die mein Opa noch leben durfte.

Opas Eisenwarenhandlung war natürlich eine Fundgrube für mich: so viele Nägel, Hämmer, Schraubenzieher, Sägen, Feilen, all die Blechplatten, Schrauben, Stahlstifte, die Stahlträger und das in allen Größen! Und dann erst recht das große Lagerhaus neben dem Wohnhaus, das von unten bis oben voll war mit Ware, die jeden Tag umgeschlagen und auf LKWs verpackt zu den Kunden gebracht wurde. Das war für mich ein tagfüllendes spannendes Erlebnisprogramm! Und Opa freute sich, dass ich mich für all die vielen Einzelheiten interessierte. Und noch mehr freute er sich, dass ich anfing, geschickt mit Hämmern und Nägeln umzugehen.

In Opas Büro gab es dazu eine großartige Übungsmöglichkeit: Die breiten Holzdielen boten mit ihren Ritzen eine vorgegebene Linie für viele, viele Nägel aller Größe! Ich steckte mir die Taschen im Lager voll, holte einen Hammer und legte los. Unter Opas stolzen Augen – wie ist der Bub doch praktisch! – schlug ich einen Nagel nach dem anderen zwischen die Dielen und präsentierte anschließend mein tolles Werk. Opa war begeistert von meiner Nagelstraße und rief einen Lehrling, der die Nägel wieder herausziehen durfte, denn mit der Beißzange konnte ich noch nicht so gut umgehen. Und ich brauchte ja am nächsten Tag wieder eine leere Fuge zum Üben.

Ich war aber bald mit einer solch einfachen Übung nicht mehr zufrieden. Es gab etwas Besseres! Zwischen der Bodendiele und der Seitenleiste, da im Eck, da gab es eine wunderbare Ritze, in die ich die Nägel schräg einschlagen konnte. Ich probierte es und zielte genau! Dann schlug ich siegessicher zu. Von dem plötzlichen Schmerz in meinem Daumen überrascht schrie ich auf. Opa schaute von seinem Schreibtisch auf, erkannte, was passiert war und lächelte sehr verständnisvoll: „Du musst besser aufpassen!“, meinte er lächelnd. Ich wusste eine bessere Lösung und streckte ihm freudig den kleinen Nagel hin: „Opa, du halt, ich klopf!“

Den Vorschlag fand er nicht gut. Stattdessen kam er zu mir und zeigte mir, wie man an einer schwierigen Stelle auf einen Nagel schlägt und nicht auf den Daumen.

Hämmer hatten es mir angetan! Ich hatte immer einen dabei. Denn es gab immer etwas zu beklopfen. Zum Beispiel war da neben der Küchentür eine schöne große Balkontür. Durch sie konnte ich wunderbar in den Hof hinunter schauen, wo die Kunden und die Angestellten aus dem Lager ihre Waren holten. Und ich musste unbedingt ausprobieren, ob der Holzrahmen auch dem Hammer standhält. Also fing ich langsam an, auf den weißen Lack zu hauen. Das klang gut. Und dann schlug ich ein bisschen mehr drauf. Das klang noch besser. Da gab es sogar eine kleine Delle in den Lack, und ich konnte genau sehen, wie groß der Hammereindruck war! Großartig! Das musste ich weiter probieren. Dann sah ich plötzlich beim nächsten Ausholen zu einem noch stärkeren Schlag Opa aus dem Lager kommen. Er schaute hoch, sah mich und riss die Hände hoch und rief etwas! Ich konnte ihn leider nicht hören, denn die Tür war zu. Aber er war sicher ganz begeistert, dass ich fleißig den richtigen Umgang mit dem Hammer übte. Es war ja klar, dass ich Eisenhändler werden wollte!

Ich lächelte ihm zu, toll, dass er gerade jetzt kam! Denn ich wollte ja zeigen, wie prima ich schon hämmern konnte. Und der nächste kräftige Schlag saß!

Dann hörte ich Opas Schrei mitten in dem grellen Klirren der großen Scheibe. Ich stand unverletzt und völlig verblüfft zwischen den Scherben. Wie war das denn passiert?

Opa rannte die Treppe hoch, kam mit kräftigem Schritt auf mich zu, riss mir den Hammer aus der Hand und versuchte, ernst zu bleiben und mich richtig anzufauchen. Aber ich erinnere mich nur an ein sehr kleines Donnerwetterchen, denn seine gütigen Augen konnten nicht mit mir schimpfen.

Viele Jahre später erfuhr ich aus Kindermund, warum das so war. Mein Vater erzählte in seiner Kinderarztpraxis einem vierjährigen Jungen von seinen Enkeln, deren Bilder in seinem Sprechzimmer hingen. Dann hielt er inne und fragte den Kleinen: „Weißt du eigentlich, was ein Enkel ist?“- „Ja,“ war die prompte Antwort, „Enkel ist, wenn man Opas Liebling ist!“

Copyright Dr. Dietrich Weller

Diesen Beitrag habe ich in der öffentlichen Lesung „Kindheitserinnerungen“ des BDSÄ-Kongresses im Juni 2011 in Leonberg vorgetragen und im Almanach deutschsprachiger Schriftstellerärzte 2012 veröffentlicht

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Rezept für eine gute Ehe (Spiegelsonett)

Die Form des Spiegelsonetts habe ich entwickelt. Die Endreime werden an der Spiegelachse gespiegelt, und der Inhalt des zweiten Sonetts ist das Spiegelbild des ersten. Im folgenden Gedicht beschäftigt sich das erste Sonett mit den positiven Seiten der Ehe, das zweite spricht über die negativen – mit einer positiven Wendung.

 

Kochrezept für eine gute Ehe
Für Greta und Corvin

Rezepte für die gute Ehe sind ergebnisoffen,
denn das Leben läuft nicht, wie wir denken,
obwohl wir manchmal ganz bewusst uns lenken
dahin, wo wir Glück und Liebe uns erhoffen.

Vertrauen, Zuversicht und Fleiß sind offen-
sichtlich gut und hilfreich fürs Gelingen.
Das ist häufig so bei vielen guten Dingen.
Haltet dennoch eure Augen, Herzen offen.

Lasst den Andern ruhen in der Liebe,
hört auf leise Warn- und Locksignale
meidet wachsam auch die kleinen Hiebe.

Möge die Gesundheit stetig in euch sprießen,
segnen reiches, volles Leben miteinander,
dann könnt ihr zu zweit beglückt genießen.

____________________________________

Unser Leben schicht uns Zeiten, die verdrießen
viele Stunden, Nächte, Holz- und Wander-
wege. Und die bittren Tränen fließen,

spülen Hoffnung weg wie Lebensdiebe;
uns´re Seele bebt in heftiger Gefühlsrandale;
in uns kämpfen Wut und and´re Triebe.

In diesen Tagen möcht´ ich für euch hoffen,
dass ihr wie ein leises unbewusstes Singen,
eine Lebensmelodie erkennt, die dringen
will in euch: Jetzt ist wieder eine Türe offen!

Wenn wir von dem Schicksal hart betroffen
uns´re Köpfe trostbedürftig, zweifelnd senken,
kann das Leben uns zu unerwartet Gutem lenken!
Darauf dürft auch ihr beruhigt und immer hoffen!

Copyright Dr. Dietrich Weller

 

Dieses Gedicht wurde im Almanach deutschsprachiger Schriftstellerärzte 2011 veröffentlicht und ist meiner Tochter und ihrem Ehemann zur Hochzeit gewidmet.

 

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Der Schuss

Diese Geschichte ist wirklich so geschehen, wie ich sie hier schildere. Das muss vorweg gesagt werden, denn sie ist medizinisch so unglaubhaft, dass auch jeder Nichtmediziner sofort sagen würde, sie sei schlecht erfunden. Ich kenne den Patienten, um den es geht, und seine Computertomografien recht gut, weil er einige Wochen mein Patient in der Rehabilitationsklinik war. Er und seine Frau haben mir erlaubt, die Handlung zu erzählen. Nur den Namen des Patienten und die beiden Städtenamen habe ich verändert, um die Identität der Personen zu schützen.

Herr Berger ist Diplombetriebswirt und lebt mit seiner Frau mit erstem Wohnsitz in Ulm. Sie sind seit fast 17 Jahren verheiratet und führen seit vielen Jahren eine Wochenendehe, da er von München aus für eine internationale Firma das Osteuropageschäft leitet und Frau Berger in Ulm eine Rechtsanwaltskanzlei führt. Das Ehepaar ist im Freundeskreis als glückliches und unterhaltsames Paar mit einer eigenen Partnersprache beliebt. München ist die Geburtsstadt von Herrn Berger, hier ist er aufgewachsen und pflegt einen großen Freundeskreis. Er lebt dort mit zweitem Wohnsitz in einer Wohnung im Haus seiner Mutter.

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Nachtgedanken

(Siehe auch „Wenn der Tod uns ohne Vorbereitung hetzt„)

Herr, der Tag war schwer!
Es ist ein Mensch bei uns gestorben,
dessen Tod wir nicht erwartet haben.
Sein Antlitz war gelöst und unverdorben,
er schien sich an dem Schlaf zu laben.

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Können wir Frieden schaffen?

Es ist unbestritten, dass alles in dieser Welt wenigstens zwei Seiten hat und es viele Zwischenstufen gibt: Tag und Nacht, Winter und Sommer, heiß und kalt, Liebe und Hass – und Frieden und Krieg.

Wir können auch etwas dafür tun, dass das Eine in das Andere übergeht: Wir können ein Licht in der Finsternis anzünden, das Eis zu Trinkwasser aufwärmen und Frieden schließen, wenn es gekracht hat. Aber so wie wir Energie zufügen oder wegnehmen, bleibt die Summe der Energie gleich. Wir schaffen nur eine Verschiebung. Das ist physikalisch richtig.

Jeder von uns hat Liebe und Feindseligkeit in sich. Je nach Wesen verschiebt sich die Darstellung nach außen, aber die Feindseligkeit fehlt dem Liebenden nie, und die Liebe ist auch dem Feindseligsten eigen, nur eben mehr oder weniger verdrängt. Wenn wir eine Münze nehmen, haben wir immer beide Seiten in der Hand, auch wenn wir im Moment nur eine betrachten.

Unsere Reaktion hängt davon ab, wie wir angesprochen werden. Und je nach dem, wie wir reagieren, bewirken wir eine entsprechende Reaktion im Anderen. Der Erfolgreiche ruft regelmäßig Neid hervor, denn die Kehrseite des Erfolgs heißt Neid. Und Frieden zieht Aggression auf sich wie das Licht die Motten.

Nichts ist für Fanatiker so schwer zu ertragen wie ein friedliebender Politiker, der seinen Frieden mit-teilen und verbreiten will. Deshalb sind charismatische Menschen in der Politik so gefährdet, wenn sie gesellschaftliche Veränderungen bewirken wollen. Die Liste der Ermordeten unter ihnen ist lang: Ich will nur einige der bekanntesten nennen: Jesus, Mahatma Ghandi, Martin Luther King, die Kennedy-Brüder, Izhak Rabin, Anwar el Sadat, Olof Palme und viele andere. Und deshalb ist auch Barrack Obama der bestbewachte Mensch auf dieser Welt. Hoffentlich bekommt er genügend Zeit, seine Ziele umzusetzen! Und dass Nelson Mandela bis heute überlebt hat, ist für mich ein Wunder.

Ich habe ein trauriges Bild und einen guten Gedanken erlebt. Vor vielen Jahren ging ich in Paris an einem Sommertag eine Ladenstraße entlang. Vor jedem Geschäft stand ein großer Betonkübel mit einem Baum darin. Alle Bäume waren verdorrt. Ein Kind sagte: „Es ist doch ganz einfach. Wenn jeder nur den Baum vor seinem Geschäft gießt, blühen alle Bäume!“

Wenden wir den Gedanken auf die Verbreitung von Frieden an: Selbst wenn jeder von uns es schaffen würde, immer friedlich zu sein –und das halte ich für eine sehr unwahrscheinliche Hypothese!-, was geschieht dann mit der Aggression? Wohin wird sie verdrängt? Ich denke, wir können sie gar nicht weit genug verdrängen, denn sie wohnt angeboren in uns. Wir nehmen sie wie alle Eigenschaften und Probleme mit, wohin wir auch gehen.

Klar ist: Bevor nicht jeder in sich Frieden hat, kann es auch außerhalb von uns keinen Frieden geben. Denn wir sind miteinander verbunden und reagieren aufeinander, selbst wenn wir das nicht wollen.

Deshalb meine Frage:

Können wir tatsächlich Frieden verbreiten, oder streben wir neurotisch einem Ziel hinterher, das wir definitionsgemäß und unserer Art entsprechend gar nicht erreichen können?

Copyright Dr. Dietrich Weller

Diesen Text habe ich im Almanach deutschsprachiger Schriftstellerärzte 2012 veröffentlicht.

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Schlaganfall mit 33- ein beeindruckender Weg zurück ins aktive Leben

Ich habe Herrn Dr. jur. Bruno Pfeifer vor 7 Jahren kennengelernt, als ich ihn in der Neurologischen Tagesklinik der Kliniken Schmieder Stuttgart bei seiner Reha begleitet habe. Seither stehen wir in Kontakt miteinander, und er hat mich immer wieder mit E-Mails, Fotos und Videoclips von seinen Erfolgen auf dem Laufenden gehalten. Als ich 2009 völlig verblüfft sah, welche Erfolge er beim Skifahren gemacht hatte, lud ich ihn ein, trotz seiner Aphasie in der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe der Kliniken Schmieder Stuttgart-Gerlingen einen Vortrag zu halten. Das war ein hervorragender, überzeugender und viel Mut machender Multimedia-Vortrag über erfolgreiche Lebenskunst in extrem schwierigen Krankheitssituationen.

Danach hatte ich die Idee, mit ihm ein Buch über seine Geschichte zu schreiben. Da er wegen seiner Aphasie nicht mehr selbst flüssig schreiben und lesen kann, aber sehr gut versteht, schlug ich vor, dass ich seine Geschichte in Ich-Form erzähle.

Der Verleger schlug vor, eine barrierefreie DVD für den PC zu gestalten: Ein Buch, das man am PC lesen und hören kann und das neben Text auch Bilder, Videos und Hintergrundinformationen bietet. Dieses Buch ist unseres Wissens das erste Multimedia-Buch im deutschsprachigen Raum über einen Schlaganfall-Patienten.

Sein Freund, früherer Vorgesetzte und Marathon-Partner, sagte: „Jedem, der meint, er habe Probleme, empfehle ich, einen Abend mit dir zu verbringen. Du bist ein Lebenselixir! Wir alle können von dir lernen!“

Die medizinische Geschichte von Dr. jur. Bruno Pfeifer

Die persönliche Situation, in der Pfeifer den Schlaganfall erlitten hat, sollten Sie kennen. BP ist in Fellbach bei Stuttgart aufgewachsen. Da die Mutter Französin ist und der Vater Deutscher, war und ist Französisch bis heute die Familien-sprache, also auch die erste Sprache, mit der Pfeifer aufwuchs. Erst im Kindergarten kam Deutsch dazu. In der Schule stellte sich heraus, dass Pfeifer eine schwere Lese-Rechtschreibschwäche hatte. Deshalb erhielt er nur eine Empfehlung für die Hauptschule. Die Eltern ließen ihn testen und brachten ihn in die Realschule. Dort lernt er auch Englisch. Er machte so gute Fortschritte, dass er nach kurzer Zeit in das Gymnasium wechseln konnte. Als Französisch in der Schule die 2. Fremdsprache wurde, lernte er zu Hause mit seinem Vater Latein, so dass er schließlich in die Lateinklasse wechseln durfte. Im Abitur war er Klassenbester mit einem Durchschnitt von 1,3.

Während des Jurastudiums verbrachte er ein Semester in Mailand, lernte dort seine spätere Frau kennen, eine italienische Architektin, und sprach bald perfekt Italienisch. Er promovierte über italienisches Fernsehrecht und wurde nach erfolgreichem 2. Staatsexamen in eine renommierte Stuttgarter Kanzlei aufgenommen. Er sprach vor dem Schlaganfall fließend Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch. Pfeifer war ein begeisterter Sporttaucher, Skifahrer und Marathonläufer.

Am 17. Februar 2003  spürte er nach einer anstrengenden und sehr schönen Skiabfahrt in Lech / Vorarlberg beim Nach-Hause-Gehen leichten Schwindel und Kopfdruck. Später im Appartement bemerkte er nicht, wie beim Betten-Richten sein rechter Arm gefühllos in einer Bettlade eingeklemmt war, aus der das Bettzeug holen wollte. Auch die Sprache funktionierte nicht mehr richtig, nur noch einzelne Wörter konnte er sagen.

Der Patient wurde notfallmäßig in das Krankhaus nach Feldkirch gebracht. Dort kam er fast symptomfrei an, verschlechterte sich aber in wenigen Stunden dramatisch. Die Diagnose war klar: Eine Dissektion der Arteria carotis interna links hatte zu einem vollständigen Mediaterritorialinfarkt links geführt und damit zu einer sensomotorischen Hemiplegie rechts und einer globalen Aphasie.

Die Schädel-CTs zeigte ein malignes Hirnödem. Pfeifer bekam einen generalisierten Krampfanfall. Die Hemikraniektomie (Entfernung der halben Schädeldecke) wurde noch in der Nacht vorgenommen. In den folgenden Tagen wurden wegen Blutungen noch zwei Operationen nötig.

Am 27.02. wurde er nach Stuttgart ins Bürgerhospital verlegt und am 10. März zur Rehabilitation in die Kliniken Schmieder. Bei einem kurzen Aufenthalt im Katharinenhospital Stuttgart später wurde die linke Schädeldecke wieder neu gestaltet, anschließend zwang eine Hirnblutung zur erneuten Operation.

Zu diesem Zeitpunkt war seine Tochter gerade ein Jahr alt und seine Frau mit dem zweiten Kind hochschwanger. Am 10. Mai kam der Sohn zur Welt.

Nach der stationären Rehaphase begann die ambulante Reha im NRZ in Stuttgart. Dort war es der Ehrgeiz des Patienten, bald die 2 km Heimweg zu Fuß zu gehen. Anfangs braucht er dazu eine Stunde.

Die enormen Spannungen zu Hause waren vorprogrammiert. Ein sprachloser und schwer bewegungsbehinderter und belastbarkeitsgeminderter Mann und ein Frau, die zwei kleine Kinder zu versorgen hatte. Eine verbale Basis gab es nur angedeutet, ein konfliktorientiertes Gespräch war völlig unmöglich. Trotz Hilfe von beiden Familien kam es schließlich zur Trennung.

Pfeifers bester Freund sagte: „Da habe ich begriffen, dass du alles verloren hast, was einem Mann wertvoll ist: Die Frau, die Kinder, die Gesundheit und den Beruf.“

In der Physiotherapie musste Pfeifer lernen, beim Transfer in den Rollstuhl mitzuhelfen, Monate später konnte er am Hirtenstock gehen. Heute geht er ohne Hilfe. Der rechte Arm blieb überwiegend funktionslos und spastisch. Dazu kam erschwerend die Gefühllosigkeit in der rechten Körperseite.

In der Ergotherapie schaffte er den Alltag mit einer Hand zu bewältigen: essen, an- und ausziehen, sich auf der Toilette und in der Dusche selbst zu versorgen, In der Zwischenzeit ist er perfekt und flink am PC mit seiner linken Hand. Er fotografiert, filmt, schreibt inzwischen links und ist unabhängig bei seiner Alltagsbewältigung.

Besonders schwierig war die Bewältigung der Aphasie: Pfeifer musste die Buchstaben einzeln wieder begreifen, ihre Bedeutung und wie man ein Wort zusammensetzt. Das Vokabular war verschwunden. Ehrgeizig wie er ist, wollte er natürlich gleichzeitig alle seine Sprachen üben. Und jetzt klappte wie bei einer schweren Aphasie nicht einmal mehr ein zuverlässiges JA oder NEIN. Auch Zeichensprache funktioniert bei Aphasikern oft nicht. Pfeifer akzeptierte schließlich, Zweiwortsätze zu trainieren mit zwei Inhaltswörtern.

Die normale Grammatik war lange nicht mehr erreichbar für diesen sprachgewandten Mann, und er ärgerte sich oft über seine sprachliche Unbeholfenheit. Inzwischen kann er alles ausdrücken, auch wenn er manchmal nach Wörtern suchen muss, Schreibfehler macht und die Grammatik nicht stimmt. Aber das Wichtigste ist: Er vermittelt seine Botschaft! Und er bezaubert alle so mit seinem Charme, dass jeder Gesprächspartner ihm zuhört, bis er die Botschaft begriffen hat. Sein Sprachverständnis ist viel besser als der aktive Wortschatz. Und sein Hörverständnis ist viel besser als sein Lese-Sinnverständnis. Das liegt daran, dass die beiden Zentren im Gehirn unterschiedlich stark geschädigt sind.

Die epileptischen Anfälle komplizierten in den ersten Jahren den Verlauf erheblich. Erst viel später waren sie so gut behandelt, dass ein neurologischer Gutachter die Fahrtüchtigkeit in einem umgerüsteten Auto attestierte.

Wenige Wochen später fuhr Pfeifer allein in drei Tagen mit dem Auto nach Granada in Südspanien. Er verständigte sich mit Händen und Füßen und hatte eine herrliche Reise. Und er ist regelmäßig auch auf längeren Strecken z. B. in Frankreich unterwegs, wo er intensive Sprachtherapie mit Besuchen bei Ver-wandten und mit Fototouren durch Kathedralen und Kirchen verbindet.

Sehr schwer fiel ihm die Erkenntnis, nicht mehr als Rechtsanwalt arbeiten zu können. Heute ist er Rentner.

Trotz seiner Halbseitenlähmung und fehlenden Berührungsempfindung und Tiefensensibilität auf der ganzen rechten Körperseite hat er in einer französischen Behinderten-Skischule wieder gelernt, Ski zu fahren. Das halte ich für eine grandiose Leistung. Wie kann man gehen und gar Ski fahren, wenn man nicht einmal den Stand und die unterschiedlichen Druckgefühle der Fußsohle beim Abrollen und die Gewichtsverlagerung spürt? Für so differenzierte Bewegungsänderungen bei Bodenwellen und Kurven ist es unbedingt wichtig, dass die Berührungsempfindung und Tiefensensibilität und die dazu gehörenden Muskelreaktionen perfekt funktionieren.

Sein neuestes Ziel entstand am 17. 09.2010. PFeifer sah einen Film über Paul Wittgenstein im Fernsehen, nahm ihn auf, brachte ihn mir am nächsten Tag und sagte: „Jetzt lerne ich Klavier und spiele am 09. November bei der Buchvorstellung vor!“ – Was war passiert? – Paul Wittgenstein war ein berühmter Konzertpianist, der im 1. Weltkrieg durch eine Schussverletzung seinen rechten Arm verlor und als Pianist weiter konzertieren wollte. Er beauftragte alle damals berühmten Komponisten, für ihn Werke für die linke Hand zu komponieren.

Bei unserem nächsten Treffen ein paar Tage später spielte er mir eine Aufnahme vor, die er bei seinem ersten(!) Klavierversuch mit einer Bekannten am Klavier gemacht hatte. Sie hatte mit ihm die Filmmelodie aus „Love Story“ eingeübt. Er spielte die linke und sie die rechte Hand.

Pfeifer bat mich, mit ihm bei der Buchvorstellung zu spielen. Er hatte in den letzten sieben(!) Wochen fleißig geübt. Und so spielten wir zwei sehr berühmte kurze Musikstücke in einer Version für zwei linke Hände!

Pfeifer hatte bei der Bewältigung seines Schicksals die drei wichtigsten Bedingungen für Erfolg auf seiner Seite:

  • Er hatte in frühen Jahren schon erfahren, dass er selbst durch eigene Fähigkeiten in der Lage ist, problematische Situationen und Herausforderungen hervorragend zu meistern. Er kannte also seine für den Erfolg nötigen Ressourcen, als er aus dem Koma aufwachte, und er wusste, dass sie funktionieren.
  • Er wird von seiner engsten sozialen Umgebung in seinem Bestreben intensiv unterstützt.
  • Er konnte sich nach der Akutversorgung weitgehend aussuchen, bei wem er Therapie macht und trainieren will.
  • Dazu kam noch ein vierter sehr wichtiger Punkt, den er nicht beeinflussen konnte: Der Schlaganfall hat sein Antriebszentrum im Frontalhirn nicht beeinträchtigt. BP kann seinen Willen und seine Intelligenz normal einsetzen und steuern.

Ein Freund von Pfeifer, auch ein junger Schlaganfallpatient, Informatikstudent und Aphasiker sagte:

„Bruno hat eine brillante Krankheitsverarbeitungsstrategie. Er hat einfach akzeptiert, was mit ihm passiert ist, und jetzt versucht er, das Beste daraus zu machen. Dabei nützt er sein Behar-rungsvermögen und seinen absoluten Willen, sein Ziel zu erreichen. Er war ja immer schon ein strebsamer und aktiver Typ. Aber ich glaube, er hat erst nach dem Schlaganfall seinen geistigen Turbo gezündet. Das ist Lebensfreude pur.“

Pfeifer – Weller: Schlaganfall mit 33 – Mein Weg zurück ins aktive Leben. Multimedia-Buch für den PC, Verlagsgesellschaft Weinmann e.K.,

ISBN 978-3-921262-61-0 

 Copyright Dr. Dietrich Weller

Dieser Bericht ist eine Zusammenfassung des Multimediabuchs und wurde im Hamburger Ärzteblatt 10/2011 veröffentlicht

 

 

siehe auch

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Akute Psychose

Ich hock im zweiten Stock
in meinem schwarzen Zimmer
mit Gewimmer im Eck –
ganz still.
Ich will weg und schreien und speien vor Schreck,
denn er hat mein Versteck entdeckt!
Er und die Genossen haben unverdrossen
mit fahlen Strahlen
durch meine kahlen Wände behände
mit Hirn-Zerriss und Pitbull-Gebiss
meine Gedanken ins Wanken gebracht.

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Wenn der Tod uns ohne Vorbereitung hetzt

Auf meiner Station ist ein Patient gestorben, der zwar herzkrank war und einen Schlaganfall hatte, aber er schien nicht akut lebensbedrohlich krank zu sein. Die Schwester hat ihn vor der Mittagsübergabe noch in gutem Zustand ansprechbar und adäquat reagierend gesehen und ein ganz normales Gespräch geführt. Ein halbe Stunde später fand sie ihn mit ganz entspanntem Gesicht scheinbar schlafend tot im Bett. Auch der Zimmernachbar hatte nichts bemerkt. Um den Schreck zu verarbeiten, schrieb ich das folgende Gedicht.

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Das alte und das neue Jahr (Spiegelsonett)

Die Form des Spiegelsonetts habe ich entwickelt. Das dachte ich, bis ich entdeckte, dass es lang vor mir schon einigen anderen Menschen eingefallen war, nicht nur Endreime an einander anzupassen, sondern auch die Reime zu spiegeln.  Sie werden an der Spiegelachse gespiegelt, und inhaltlich ist das erste Sonett das Spiegelbild es zweiten Sonetts. Im folgenden Gedicht stehen  das alte Jahr 1009 und das neue Jahr 2012 einander gegenüber.

Das Jahr verflog viel rascher als wir dachten,
brachte Bürden, Wunder und Routine.
Wir erlebten, wie mit sorgenvoller Miene
Politiker den Klimaschutz zunichte machten.

Menschen manches Dankgebet erbrachten,
weil sie wie auf einer Einbahnschiene
in Gedanken an die Alltagsflugroutine
nicht an Landeglück im Hudson dachten.

Ein Jahr mit großem Schicksalsschwanken
endet, lässt uns nachdenklich zurück:
Was folgt weiter: Sorgen oder Glück?

Ob wir hoffend oder grübelnd wanken,
können wir in jedem Falle dankbar sagen:
zuverlässig werden wir erneut getragen.

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Auch zur Jahreswende stehen Fragen
vor uns, die für alle un´sre Lebenslagen
prägen schicksalswirkende Gedanken.

Wir sollen das gewährte Zukunftsglück
nicht erstreben mit dem Blick zurück,
sondern ruhig, ohne Zögern, ohne Zanken

nach Erfüllung unsrer Tage trachten.
Dann kann die vergiftete Gedankenmine
nicht zerfetzen eine sorgenlose Miene,
mit der wir morgens noch erwachten.

Wir sollen nicht auf Illusionen achten,
sondern lieber strebsam wie die Biene
ganz geduldig auf der Lebensschiene
selbst die Lebensgnade wach beachten.

Copyright Dr. Dietrich Weller

Dieses Gedicht habe ich im Almanach deutschsprachiger Schriftstellerärzte 2011 veröffentlicht.

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